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Heirate mir!
Eugen, ein unscheinbarer Friedhofsarbeiter fährt mit einem Teil seiner Kollegen und anderen Männern zur Schnäppchenfahrt nach Polen. Doch nicht billige Butter begehren sie, sondern willige Frauen. Mit Rückgaberecht. Eher zufällig gerät der eher schüchterne Eugen dort an die rassige Goschka. So lockt der einfältige Eugen (Ulrich Noethen) die schöne Goschka (Verona Feldbusch) mit der Aussicht, er stehe dem örtlichen Grünflächenamt vor und nimmt sie mit an den Bodensee.
Was er nicht weiß: Die schmucke Goschka ist auf der Flucht vor der Polizei. Allerdings arbeitet Eugen im Krematorium und ist für die Knochenmühle zuständig. Wieder zurück, fallen einige der Polenfahrer nach und nach einer rätselhaften Mordserie zum Opfer, während Goschka die traute Zweisamkeit zwischen Eugen und seiner Mutter gehörig durcheinander bringt. Viele skurrile Ideen lassen den Film leben. Ein Hase wird erschlagen und mittels Taschenmesser und Klebstoff reanimiert. Ein Bestatter dagegen hatte weniger Glück. Nach zuviel Alkohol schläft er im Sarg seinen Rausch aus. Der Feuerbestatter mit Spitznamen „Alzheimer“ vergisst das, und drückt die Einfahrtaste. Das ist eben Pech…
Der Film ist insgesamt makaber, mit Bemerkungen über die „polnische Pissnelke“ politisch nicht korrekt und trotzdem sehr erheiternd. Zumal am Ende doch die deutschpolnische Vereinigung vollzogen wird, wenn auch im Sarg. Eine schräge Geschichte, skurrile Gestalten, Liebe zum Detail und manch gotteslästerliche Bosheit.Vor allem ist es gelungen, Verona Feldbusch zu bändigen. Die Darstellerin trägt den Film fast mühelos. Wann immer sie an die Grenzen der Schauspielkunst stößt, sorgt das einladende Dekolleté für die Balance.
Darsteller: Verona Pooth - geb. Feldbusch (Goschka), Ulrich Noethen (Eugen), Ingrid van Bergen (Mutter von Eugen), Roswitha Schreiner, Walo Lüönd, Jean-Francois Perrier, Andreas Kunze, Axel Neumann, Hubert Mulzer Regie: Douglas Wolfsperger